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Niederburger für ihren Wald aktiv

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Viel vorgenommen hatten sich die Organisatoren des Niederburger Waldtages am vergangenen Samstag. Mitarbeiter, der Leiter des Forstamtes und der Niederburger Bürgermeister hatten in den vergangenen Wochen in gemeinsamer Planung die zweigeteilte Waldaktion vorbereitet. Bereits an einem der vergangenen Samstage hatten mehr als 30 Kinder und Erwachsene Früchte des Waldes wie Eicheln, Bucheckern und andere gesammelt. Aber auch Kastanien, Nüsse, Esskastanien und ausgefallene Produkte wie Waldapfel, Birne und Hickory wurden zur Sammelstelle im Gerätehaus gebracht. Mehre Großgefäße und etliche kleine Behältnisse waren prall gefüllt und warteten auf freiwillige Helferinnen und Helfer jeden Alters.

Die Mitarbeiter der Forstverwaltung hatten die zu bepflanzenden Flächen intensiv vorbereitet und großflächig eingezäunt. Regelrechte Waldgärten waren an ehemaligen Windwurfflächen entstanden.
So wartete auf die in morgendlicher Stunde anrückenden Helfer ein großes Tagesprogramm. Jeder Gruppe stand ein Fachmann der Forstverwaltung vor, Förster, Forstwirte und der Leiter des Forstamtes hatten die fachliche Betreuung übernommen. Ausgerüstet mit Hacken, Spaten, Zangen, Bohrgeräten, Hämmern, Eimern und Rammen rückten mehr als sechzig Waldbegeisterte aus, um im gesamten Niederburger Wald an unterschiedlichen Stellen zu arbeiten. In den Pflanzgärten wurde der gesammelte Samen in angelegte Furchen in die Erde gebracht. Douglasien und Ahornpflanzen wurden in abgegrenzten Arealen in die Erde gepflanzt und mit Drahthosen an Pfählen vor Verbiss durch Wild geschützt. Die Pflanzart in kleinen Gruppen und kein großflächiger Schutz in riesigen Gattern wurden im Interesse des Wildes gewählt. Diese Schutzart ist zwar wesentlich aufwändiger, lässt aber dem Wild genügend Äsungsflächen und Bewegungsraum, um sich entfalten zu können. Die in Waldgärten  ausgesäten Samen sollen ohne weiters Zutun in den nächsten Jahren heranwachsen und je nach Fortschritt in die geschädigten Flächen ausgepflanzt werden.


Am Gerätehaus wurden Samen in 1680 Töpfe eingepflanzt. Hier können Kinder und Erwachsene im kommenden Frühjahr beobachten, wie sich Nüsse, Kastanien, Wildkirschen und andere Waldbäume entwickeln. Förster Gerd Brossei wird gerne Kindern und interessierten Erwachsenen erklären, wie sich ein guter und gesunder Baum in einem neuen, mit vielen unterschiedlichen Baumarten und Waldfrüchten bestückten Wald entwickeln kann.
Besonders die kleinsten Helfer waren mit Begeisterung dabei. So war die Freude groß, im Wald zusammen mit Freunden und vielen bis dahin nicht so gut gekannten Erwachsenen gemeinsam zu frühstücken. Alle Gruppen waren vom Küchenteam mit Proviantpaketen und Getränken ausgerüstet worden. Die gesamte Mannschaft genoss es, auf Wurzeln und Baumstämmen sitzend zu vespern und eine halbe Stunde von der ungewohnten Arbeit auszuruhen.
Am Nachmittag war dann der Feierabend angesagt. Man traf sich zum gemeinsamen Mittagessen am Sportheim. Die Küchenmannschaft hatte einen kräftigenden Erbseneintopf zubereitet und hungrige Abnehmer schnell gefunden. Die kleinen Helferinnen und Helfer wurden mit einem süßen Nachtisch versorgt.

Als Fazit des Tages kann allen gedankt werden, die ohne Eigennutz ehrenamtlich an allen Stellen mithelfen. Auch hier haben Erwachsene Kindern gezeigt, wie man für eine Idee und für eine Gemeinschaft etwas tun kann. Froh und dankbar sind die Organisatoren für die geleistete sehenswerte Arbeit. Der Wert ist übrigens messbar in Heller und Pfennig oder in ersparten Euro. Jede von freiwilligen Helfern erbrachte Leistung und Stunde braucht nicht von der Forstverwaltung oder von Unternehmen eingekauft  zu werden. Jede Jungpflanze und jeder gesammelte Samen erspart direkte Ausgaben. Sollte im nächsten Jahr wieder ein solcher Tag gelingen, erspart das der Gemeindekasse eine Ausgabe von 10.000 €.  Ganz davon abgesehen wird sich das Verhältnis zum Gemeindewald und seinem Nutzen positiv verändern.
Mit Begeisterung waren ganz junge und auch ältere Freunde des Waldes mit dabei. Die Jüngsten unter fünf Jahren und der Älteste über achtzig Jahre alt. Wann gibt es das noch, dass über mehrere Generationen hinweg gemeinsam an einem Ziel gearbeitet wird. Bürgermeister und Gemeinderat sind stolz auf ihre großen und kleinen Helfer und dankbar für die geleistete Arbeit. Gemeinsam etwas für die Zukunft schaffen, "Dorferneuerung auf praktische, zukunftsorientierte Art".

Übrigens:
Die Initiative zu dieser Waldaktion kam von dem in den nächsten Tagen in den Ruhestand wechselnden Förster Alois Ternes. Er hat ganz bewusst  die Hilfe für den Niederburger Wald und die Niederburger an das Ende seiner beruflichen Tätigkeit gesetzt. Dem scheidenden Förster gilt der  Dank der Niederburger für seine berufliche Tätigkeit, bei der er mithalf manche "Welle zu glätten" und seinen Einsatz für den Niederburger Gemeindewald. Er hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass er sie mag,  die Hämmelcher", wie er so treffend und lächelnd  sagt. Danke Alois!!

Hermann Josef Klockner, Ortsbürgermeister