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Zum Thema: Umstrukturierung des Bauhofes der Gemeinde.

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Bis Ende August des Jahres wurden anfallende Arbeiten der Ortsgemeinde Niederburg von einem fest angestellten Gemeindearbeiter erledigt. Durch die Erreichung der Altersgrenze und die Rentengewährung des Bediensteten hatten sich die Gemeinderäte mit der zukünftigen Gestaltung der Arbeitsabwicklung zu befassen. Die Problematik stellte sich folgendermaßen dar: Die Kosten alleine für die Entlohnung und die Lohnnebenkosten beliefen sich für das Jahr 2008 auf veranschlagte 42.000€, die Kosten für die Unterhaltung der nötigen Arbeitsgeräte und die Arbeitsmittel wie Schlepper, Versicherungen und Betriebsstoffe sind auf  7.000€ veranschlagt, Reparaturen nicht eingerechnet. Tatsache ist, dass ein Teil der anfallenden Arbeiten zusätzlich von freiwilligen Helfern allesamt kostenfrei, also ohne zusätzliche Lohnkosten erbracht wurden. Sowohl jahreszeitlich bedingt, als auch größerer Reparatur- und Renovierungsstau machten diese Verfahrensweise nötig. Bis Ende 2008 wurden keinerlei Löhne für Urlaubsvertretungen und andere Ausfallkosten bezahlt. Diese Arbeiten wurden auch über mehrere Monate eines Jahres bis dahin alle kostenfrei vom Ortsbürgermeister und freiwilligen Helfern erbracht. Diese Ausfalllöhne hätten den Gemeindehaushalt noch höher belastet.

Das bisherige Arbeitsgerät war nicht nur auf Grund seines Alters und der rasant ansteigenden Reparaturanfälligkeit in Frage zu stellen. Die anfallenden Arbeiten im Bauhofbereich wie Straßen- und Platzreinigungen per Hand und das bis zu zwanzig Stunden nötige Rasenmähen mit handgeführten Rasenmähern ist nicht nur personalksostenintensiv, sondern stellt auch einen nicht zeitgemäßen Verschleiß der Arbeitskräfte dar. Bei einem bis dahin zu rechnenden Stundensatz von fast 30 € pro Stunde für die Gemeinde mussten hier Kosteneinsparungen angedacht werden.  Zum Vergleich heranzuziehen sind hier die entsprechenden Kosten anderer Gemeinden gleicher Größe. Diese Gemeinden zahlen für die Erledigung ihrer Arbeiten ohne Qualitätseinbußen von 10.000€ bis zu 16.000€ pro Jahr für alle anfallenden Arbeiten. Die vorgehaltenen Arbeitsgeräte sind entsprechend.

In den vergangenen Tagen wurde ein neues Arbeitsgerät ausgeliefert. Für den alten Gemeindeschlepper konnten 14.500€ erlöst werden, der Zeitwert ist in der Anlagebuchhaltung mit 8.800€ angegeben. Die absehbaren Reparaturen des Altgerätes sind sehr aufwändig und kostenintensiv. Sowohl Bremsen als auch Getriebe, Kupplung und Vorderachsantrieb müssen repariert werden, aber nicht mehr auf Niederburger Kosten. Die Straßenreinigung und die große Stundenleistung für die Grünflächenpflege sollen rationalisiert und Kosten und Aufwand hierfür deutlich gesenkt werden. Für alle neuen Geräte sind insgesamt Zuzahlungen von 25.000€ im Haushalt veranschlagt, werden aber nicht in dieser Höhe benötigt.

Alle anfallenden Bauhofarbeiten werden künftig, wie bei fast allen anderen Gemeinden der Niederburger Größe, von 400€ Kräften erledigt. Die Arbeiten werden bei Anfall vergeben und nicht mit festen Stundensätzen geregelt. Insgesamt stehen auf der Liste bis zu 20 Namen von künftigen Arbeitskräften, deren Einsatz sich je nach Wunsch oder nach Fachwissen richtet. Die alleinige Verantwortung für die Einteilung der Kräfte liegt aus organisatorischen Gründen und der Übersichtlichkeit beim Ortsbürgermeister. Reklamationen und Anregungen können auch nur hier angebracht werden. Zwangsläufig ist der Aufwand im Frühsommer größer als im auslaufenden Jahr. Arbeitsfelder wie z. B. Mehrzweckgebäude, Feldwegeunterhaltung, Reparaturen an Strassen  und Friedhof  sind in festen Händen. Fachleute für besondere Tätigkeiten werden ebenso ihr Arbeitsfeld abdecken. Dort wo große Schlepperleistungen benötigt werden, gibt es Absprachen mit den Niederburger Landwirten mit entsprechenden Geräten. Alle Lohnzahlungen erfolgen durch die Verbandsgemeindeverwaltung. Die Kosteneinsparung kann jeder Leser selbst nachvollziehen. Diese Gelder stehen, bei künftig noch kürzer werdender Finanzdecke, für nötige Reparaturen und andere Zwecke zur Verfügung. Intakte gemeindliche Einrichtungen und Investitionen in die Zukunft u. s. w. waren den Gemeinderäten wichtig. Seit Jahren wurden die hohen Personalausgaben von den Prüfungsämtern massiv gerügt. Auch hier ist dem nun Genüge getan. Zweifelsohne wird es auch hier, wie in der Vergangenheit auch, Regulierungsbedarf geben. Zu bedenken ist jedoch die Kosteneinsparung von mindestens 20 -25.000 € pro Kalenderjahr. Sollte das Experiment nicht gelingen werden Bürgermeister und Gemeinderat zu prüfen haben, wie die anfallenden Arbeiten anderweitig vergeben werden können oder wieder eine Festanstellung zu erwägen ist.

Hermann Josef Klockner, Ortsbürgermeister