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Das Niederburger Generationenhaus.

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Die Niederburger Gemeinderäte hatten sich in den vergangenen Monaten intensiv mit der Auswertung der Vorschläge der Dorfmoderation befasst und die Maßnahmen gewertet und eingereiht.

Das dringlichste und finanziell schwierigste Projekt dieses Katalogs ist die Sanierung des Mehrzweckgebäudes und die Umnutzung des Gesamtkomplexes "Alte Schule-Backhaus" zum Generationenhaus. Alle für und in Niederburg aktiven Gruppierungen, die Vereine, die Kirchengemeinde und besonders die Jugend waren aufgerufen, ihre Vorschläge und Vorstellungen einzubringen. An jeweils gesonderten Abenden stellte Planer Hubertus Jäckel mit Mitarbeitern die Plankonzepte und die Möglichkeiten vor und nahm die Wünsche nach Verbesserungen auf. Die Bürgerschaft war zu einer eigens dafür terminierten Bürgerversammlung eingeladen und konnte sich einbringen. Letztendlich war die dritte Planvariante diejenige, die die Vorstellungen aller Beteiligten am ehesten traf.

Dabei werden Halle, Küche, Garderobe und Theke auf einer Ebene liegen. Stauräume werden auf der Rückseite des Gebäudes für Tische, Stühle und andere mobile Gegenstände eingerichtet. Der Bühnenbereich wird für Vorstellungen aller Art und hier besonders für Theatervorstellungen aufgearbeitet. Sowohl Garderoben, Lagerräume für Requisiten, Bühne und Zugänge werden optimiert. Eine neue Toilettenanlage entsteht über der neuen Küche, darüber folgen die Jugendräume. Deren genaue Gestaltung und Nutzung wird die Jugend in Eigenregie planen können. Eine Aufzuganlage soll Menschen mit Handicap und Senioren einen uneingeschränkten Zugang ermöglichen. Alle Ebenen des Gebäudes werden über diese Anlage zu erreichen sein, eine gesonderte Toilettenanlage wird für diese Personengruppe eingebaut. Im rückwärtigen Hallenteil entsteht ein Regieraum, der auch anderweitig genutzt werden kann. Dahinter, im derzeitigen Jugendraum und der Küche werden die Räume für den Bürgerservice geschaffen. Hier soll es möglich sein, gegenseitige Hilfe, die Organisation von Unterstützung, Arztsprechstunden etc. durchzuführen oder einfach einmal bei einer Tasse Kaffee oder Tee auszuspannen. Im ersten Obergeschoß wird die Kirchengemeinde wieder über eigene Räume verfügen können. Der seit Jahrzehnten bestehende Kooperationsvertrag soll nach Möglichkeit weiter ausgebaut werden. Die jetzige alte Lehrerwohnung steht mit einem größeren Raum und einer kleinen Teeküche für vielerlei Verwendungszwecke zur Verfügung. Musikproben, Chorgesang, Turnstunden kleiner Gruppen und auch kleinere Feierlichkeiten können hier vonstatten gehen. Das Dachgeschoß, ebenfalls durch den Aufzug erreichbar, wird für die Lagerung von Vereinsausrüstungen ausgebaut, es entsteht ein weiterer kleiner Raum zur Nutzung für Gemeinschaften, Vorstände, Kirche und Gemeinderat.

Die intensive Nutzung des Gebäudes in den letzten drei Jahrzehnten sind nicht ohne massiven Verschleiß geblieben, Baumaterialien (Dachplatten usw.) haben sich als ungeeignet herausgestellt, die Heizung heizt mehr die Umgebung als das Gebäude, die große unterirdische Tankanlage hat nur noch eine kurze Überlebenszeit, das Schuldach hat nicht nur die Romantik des 19. Jahrhunderts, es ist auch noch heute so, die Lehrerwohnung ist seit den siebziger Jahren ungenutzt und ungeheizt. Alle Reparaturen einzeln durchzuführen ist und bleibt Flickwerk und keiner wird den Niederburgern helfen, dies auch finanziell zu schultern. Die Kosten für die nötigen Reparaturen würden alleine für die Mehrzweckhalle bei ca. 700.000 € liegen, dabei wären Schule und Backhaus nicht berücksichtigt. Der Planer hat in einer bisher nur groben Schätzung die Gesamtkosten für die Maßnahme Generationenhaus einen Betrag von etwa 2.000.000€ ermittelt. Das Land Rheinland Pfalz fördert als Schwerpunktgemeinde anerkannte Kommunen mit einem Förderbetrag bis zu 65% der Gesamtkosten. Sollte dies so sein, bliebe der Gemeinde ein Eigenanteil von 700.00€. Dieser Betrag ließe sich mit einem vernünftig geplanten Maß an Eigenleistung um ca. 200.000 € reduzieren. Bürgermeister und Gemeinderat haben in den letzten Jahren alles daran gesetzt, Schulden zu reduzieren, Ausgaben zu verringern und Rücklagen zu bilden. Absehbar ist, dass in diesem Jahr eine Rücklage von etwas mehr als 100.000€ gebildet werden kann, die Gemeinde verfügt über weitere Rücklagen in Höhe von ca. 500.000€, die gegebenenfalls verfügbar sind.

Alles in Allem ein schulterbares Unterfangen: So beurteilten auch Bürgermeister Bungert und die Finanzfachleute der Verbandsgemeinde das angedachte Vorhaben in Niederburg. Der Verbandsbürgermeister stimmte Ortsbürgermeister Klockner zu in der Beurteilung der derzeitigen Situation: "Hier ist eine nicht zu wiederholende Chance für die Ortsgemeinde, die genutzt werden sollte." Er ermunterte die Gemeinderäte das Vorhaben anzupacken und sicherte alle nötige und mögliche Unterstützung der Verwaltung und seinerseits zu.