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Bürgertag: Jung und alt, Niederburger packen für ihr Dorf an
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Vier Wochen nach dem seit Jahren genutzten Termin, da wird Frühlingswetter erwartet. Doch von wegen: Nieselregen, aufkommende Graupelschaue, so stellte sich das Aprilwetter beim Niederburger Bürgertag 2013 dar. Nun zum achten Mal hatten die Gemeindeführung und die Niederburger Ortsvereine die Bevölkerung eingeladen, kleine und große Objekte innerhalb des Dorfes mit anzupacken und an allen Ecken und Enden den so genannten „Frühjahrsputz“ zu starten.

Bei kalten Morgentemperaturen trafen sich die Organisatoren und die vielen freiwilligen Helfer am Gerätehaus in der Ortsmitte und rückten zu den Einsatzstellen aus. Am Sportplatz hatte sich eine Gruppe um Günter Keßler der Beseitigung der Herbstpracht des Waldes angenommen. Jede Menge angewehtes Laub und kleine Äste wurden in stundenlanger Arbeit zusammengerecht und abgefahren. Der Rastplatz Taunusblick und die Obstbaumanlage auf der Erddeponie kamen dabei nicht zu kurz.

Die Streu- und Waldobstwiese eines Naturschutzobjektes wurde wieder fachgerecht gepflegt. Hier wird seit der Entstehung des Projektes die Kreisverwaltung bei der Pflege der Anlage entlastet und mitgeholfen, dem Schutzziel näher zu kommen.

Die Feuerwehr widmet sich seit Jahren der Unterhaltung der alten Wassergewinnungsanlagen des Dorfes. Die Brunnenstuben werden regelmäßig entleert und gereinigt. So kann frisches Niederburger Quellwasser die wieder in Betrieb genommenen Dorfbrunnen versorgen. Ebenso profitiert die Kneippanlage von dem kühlen Nass, das aus frisch gereinigten Quellen sprudelt.

Die Kneippanlage wurde von einer weiteren Gruppe gereinigt und für den ersten Probelauf bei besserem Wetter vorbereitet. Toni Muders hatte wieder Freunde gefunden, die mithalfen, Besuchern und Niederburgern mit dem erfrischenden Fuß- und Wadenbad eine Freude zu machen.

Eine Gruppe widmete sich auf dem Gemeindefriedhof der Entnahme einer alten, in die Jahre gekommenen Hecke und pflanzte eine Neue. Ein geräumtes Gräberfeld wurde für die Neuaussaat eines Rasens vorbereitet.

Der Nachbarschaft in der Wiesenstraße steht der Nachbarschaftplatz, ein ehemaliger Spielplatz, zur Verfügung. Ein Teil der Nachbarn widmet sich mit viel Herzblut der Pflege der Anlage und freut sich über möglichst viele Mitmacher. Schöne gemeinsame Sommerabende entschädigen für die geleisteten Arbeitsstunden. Nach getaner Arbeit wird dann noch schnell am nahen Friedhof mitgeholfen, noch ein Rosenbeet gepflegt. „Nicht die enge Brille des eigenen Projektes aufsetzen, sondern sehen wo es fehlt“ ist die Devise.

Seit dem vergangenen Jahr hat Niederburg ein Rosenbeet mit der Welterberose „Zauber der Loreley“ am unteren Ortseingang aus Oberwesel. Die Bepflanzung wurde erweitert und weitere Rosen gepflanzt. Die gemeindeeigenen Pflanzbeete, eine riesig große Zahl steht davon zur Verfügung, wurden einem „Frühjahrsputz“ unterzogen. Fachgerechter Schnitt der Rosen, Stauden und Bäume und danach versehen mit einem kleidsamen Mulchbelag war die Aufgabe einer weiteren Gruppe.

Am Spielplatz sorgten junge Eltern, besonders Mütter, für von Unkraut befreite Fallräume unter den Spielgeräten und reinigten den Spielplatz von Winter- und Herbstresten. Ein frischer Farbanstrich wird in den nächsten Tagen, bei hoffentlich besserem Wetter, aufgebracht und dann das eigentliche Ziel erreicht. Ein Spielturm wurde repariert und die Spielgeräte inspiziert und gepflegt.

Aus weiteren Grünbeeten wurde der Pflanzenwuchs entnommen und für die Pflanzung anderer Gehölze vorbereitet. Am Heiligenhäuschen wurde an den Pflanzkübeln Verbesserungen vorgenommen.

Der Baukörper des Denkmals und die Außenmauer in der Ortsmitte wurden mit einem Hochdruckreiniger von Moos und Algen befreit. Die Jugend arbeitete mit vereinten Kräften an der Fertigstellung der Freizeitanlage am Bolzplatz. Die Schutzhütte erhielt eine Beleuchtung, die in den nächsten Tagen fertig gestellt wird. Mit dieser Anlage soll ein attraktiver Platz für die Jugend geschaffen werden. Nicht unerwähnt bleiben soll aber auch eine gewollte Entlastung der Nachbarschaft um Jugendraum und Generationenhaus besonders an Sommerabenden. Nicht zu sehen, zumindest im Freien, war die Gruppe, die den Bau von Ruhebänken vorbereitete. Michael Bodenbach hatte im vergangenen Jahr mit der Anfertigung von 10 Bänken für die Gemeinde und besonders für den Friedhof zusammen mit vielen Freunden und Unterstützern tolle Ruhemöglichkeiten - ja richtige „Hingucker“ geschaffen. Die junge Truppe -verstärkt mit schon etwas älteren Herren - schliffen, bohrten, frästen, hämmerten, schnitten und strichen in schon fast fließbandartigem Tempo.

Jagdpächter Frank Hermesmeyer und Jagdhüter Michael Vogt beseitigten im Wald zusammen mit einem jungen Jagdfreund Gatteranlagen und entfernten den eingewachsenen Zaun an der ehemaligen Müllkippe und bereiteten das schrottreife Material für die Entsorgung vor. Eine unerlaubte Ablagestelle wurde eingeebnet und für die Wiedereinsaat vorbereitet.

In der Zwischenzeit wurden die vielen Helfer an den Stationen mit einem herzhaften Frühstück versorgt. Die Frauen des Gemeinderates hatten diese Aufgabe übernommen und waren an den Stationen gern gesehene Besucher. Die alte Niederburger Weisheit „Geschafft iss schnell, wenn erscht mol gut gess unn getrunk iss!“ wirkt halt Wunder.

Für den krönenden Abschluss im Gerätehaus der Feuerwehr sorgten wieder die Mannschaften des Heimatvereins und der Theatergruppe DASTOBI mit einem herzhaften Eintopf, Wurst und frischen Getränken. Sogar Kuchen und Kaffee zählten zu den angebotenen Köstlichkeiten. Der Heimatverein übernimmt dankenswerter Weise schon seit Jahren die Kosten und die Zubereitung des Mittagessens.

Bleibt dem Unterzeichner die Gelegenheit zu nutzen, allen Mitmachern einmal von Herzen zu danken. Wieder waren junge und ältere zusammen in Arbeitsgruppen, waren Neubürger und erstmalige Mitmacher mit dabei. Nützlicher Nebeneffekt ist die finanzielle Ersparnis für den Gemeindesäckel, wichtiger ist jedoch der gewonnene Zuspruch, die Verbesserung des Klimas im Dorf. Angebote Patenschaften zur Erledigung von Arbeiten und die Pflege von Beeten zu übernehmen, gab es ebenso wieder. Eigenes Gerät und Maschinen wurden großzügig zur Verfügung gestellt. Mitgemacht haben zum Teil wieder die, die man öfter sieht, aber die haben etliche neue und vor allen Dingen junge Gesichter zum Mitmachen angeregt und waren mit dabei. So richtig zählen konnte man die Anzahl der Helferinnen und Helfer nicht, aber das Gerätehaus war von 12:00 Uhr bis nach 14:00 Uhr von ständig wechselndem Publikum fast immer voll besetzt. Mindestens 70 Niederburgerinnen und Niederburger waren mit dabei. Eingeladen wird zu einem weiteren Kinder- und Waldtag im Spätherbst. Dann soll unter der Leitung von Förster Weide wieder ein Kinder- und Waldprogramm aufgelegt werden. Danke wieder einmal allen die dabei waren, Fortsetzung folgt. So macht Niederburg Spaß!!

Hermann Josef Klockner, Ortsbürgermeister