Vor genau einem Jahr wurden die Anwohner des Ahrtals von der furchtbaren Katastrophe heimgesucht, bei der unglaubliche Wassermassen die Heimat vieler Menschen zerstörte und 134 von ihnen in den Tod riss. Seit diesem Tag, an dem sich für viele das Leben von der einen auf die andere Sekunde änderte, leisten die Bewohner dort Unmenschliches. Ein enormer Kraftakt wird den Menschen abverlangt. Daher gilt unser größter Respekt allen, die die Ärmel hochkrempeln und den Wiederaufbau Stück für Stück vorantreiben.
Auch Niederburger Bürger waren von den ersten Stunden an aktiv, um dort zu helfen, wo die Not am größten war. Ein Aufruf zu Sachspenden und der dazugehörige Transport wurden binnen Stunden organisiert. Das umfunktionierte Generationenhaus wurde zur Lagerhalle, die Fima Holzbau Schink stellte spontan Firmenbusse für den Transport bereit, und die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr koordinierten die Transporte. Ebenfalls waren zu diesem Zeitpunkt schon viele Niederburger Feuerwehrmänner mit Hilfsmaßnahmen vor Ort aktiv.
Es folgten mehrere privat organisierte Unterstützungsmaßnahmen. Auf Initiative von Michael Rüdesheim gaben fast 50 Niederburger, bunt gemischt im Alter zwischen 18 und 75 Jahren, ihren Schweiß, um mit Presslufthammer, Schippen und Eimern Schlammmassen in Ahrweiler zu beseitigen. Der Unterstützung durch die Raiffeisen Lingerhahn mit Peter Assmann für eine Unmenge an Aggregaten, Werkzeugen und Kleinteilen sowie der Firma Knoth Sanierung für die Bereitstellung von schwerem Abbruch-Werkzeug gilt es, hier nochmals besonders Danke zu sagen. Weitere Einsätze folgten in Schuld und Insul. Auch hierzu stellten viele Niederburger und ortsnahe Unternehmer die dazu benötigten Hilfsmittel wie Maschinen oder Trocknungsgeräte unentgeltlich zur Verfügung.
Auch nach den ersten Hilfestellungen wurden die Hilfsaktionen nicht eingestellt. So wurden auf Initiative der Ortsvereine über das ganze Jahr hinweg Gelder gesammelt, die den Flutopfern zugutekommen sollten. Angefangen bei der Eröffnung der Mittelrhein-Traumschleife und des Aussichtsturms „Spitzer Stein“, der durch die Ortsvereine bewirtet wurde (1.339,46 €), die Filmnacht der Theatergruppe „DASTOBI“ (800 €), der „Backaktion“ von Edgar Menne und seinem Team (725 €) sowie diversen Aktionen aus den Reihen des Sportvereins Blau-Weiß (1.666 €) konnte ein Gesamtspendenbetrag von 4.530,46 € erzielt werden.
Der Wunsch aller Beteiligten war es, mit den Spendengeldern gezielt die Gemeinde Insul zu unterstützen. Der Kontakt hier wurde durch einen Feuerwehreinsatz in den ersten Tagen nach der Katastrophe hergestellt. Die Gelder wurden in den letzten Wochen auf ein Spendenkonto der Gemeinde Insul überwiesen. Im September werden Vertreter der Ortsvereine Insul besuchen, um dort bei einem Dorffest die symbolische Scheckübergabe nachzuholen.
Ein herzliches Dankeschön für die Unterstützung verbunden mit den besten Grüßen aus Insul überbringe ich an dieser Stelle von deren Ortsbürgermeister Ewald Neiß. Sie freuen sich riesig auf ein persönliches Kennenlernen im September.
Allen Beteiligten für ihren Einsatz und die Unterstützung in irgendeiner Art und Weise sei an dieser Stelle nochmals Danke gesagt.
Im Namen der Ortvereine, der Dorfjugend und der Gemeinde Niederburg
Jörg Oppenhäuser, Ortsbürgermeister